Eindrücke einer Reise
Schottland im September 2011
Es stand schon lange auf dem Wunschzettel für unsere Studienreisen, dieses wunderbare Reiseland. Eine hinreißende Ostküste, weites grünes von Schafen beweidetes Land, romantische Täler und Hügel, bergiges Hochland, geheimnisvolle Seen, sowie die Inselwelt der Hebriden an der Westküste bilden in ihrer Ruhe und Einsamkeit einen faszinierenden Gegensatz zu den beiden pulsierend lebendigen, großen Städten des Südens Glasgow und Edinburgh. Nach angenehmer Anreise mit dem Bus über Holland und auf dem Schiff nach Newcastle blieben uns zehn erlebnisreiche Tage für die Entdeckung Schottlands.
Sicher nur ein Schnupperkurs, aber trotzdem anregend!
Wir haben gelernt, dass Schottland nicht England ist, dass es vielmehr eine eigene Sprache, eine eigene Kirche und Kultur, ein eigenes Parlament, ein besonderes Verhältnis zu England und dadurch eine heftig bewegte Geschichte hat. Dazu gibt es den berühmten Whisky-Trail, eine Gegend mit zahlreichen Brennereien, in denen der Reisende einen Einblick in die Kunst des Whisky-Brennens und natürlich auch einen Schluck des ursprünglich „Lebenswasser“ genannten Getränks bekommt. Ebenso viel Spaß machte uns das Durchstöbern schottischer Spezial-Geschäfte, z. B. mit Wollstoffen in den unterschiedlichsten Farben und Mustern der alten Clan-Familien, Kleidung und Decken in großer Vielfalt. Eine angenehme Überraschung war das Essen in den Hotels und Restaurants, das alle etwaigen Vorurteile in Frage stellte.
Was wir nicht gesehen haben? Nessie etwa, das berühmte Ungeheuer vom Loch Ness, obwohl wir extra anderthalb Stunden mit dem Dampfer bei regnerisch dunstigen Wetter auf dem See Ausschau nach ihm gehalten hatten. Nachdem wir schließlich in den letzten Tagen noch Glasgow und Edinburgh (natürlich viel zu kurz!) durchstreift hatten, führte uns der Weg zurück nach Newcastle durch die sog. Borders, das einst heftig umkämpfte Grenzland zwischen England und Schottland mit Abstechern zum Traumhaus Sir Walter Scotts, Abbotsford House, das er sich nach eigenen Vorstellungen von den Honoraren seiner Historienromane am Ufer des Tweedflusses hatte erbauen lassen.
In Newcastle erwartete uns die Fähre nach Amsterdam mit üppigen Büfetts und nach angenehm ruhiger Fahrt in sternklarer Nacht über die Nordsee und prächtigem Sonnenaufgang brachte dann der Bus 42 Teilnehmer/innen und 41 Koffer wohlbehalten zum Frascatiplatz nach Bergedorf zurück.
Hans-Jürgen Preuß