Pröpstin Murmann: „Geben ist geil“

veröffentlicht am 28. Februar 2005

Seelsorger danken für Spenden zur Kirchensanierung – Bericht und Foto aus der „Bergedorfer Zeitung“ vom 28. Februar 2005


Allermöhe (pst). Der Bibeltext aus dem Markus-Evangelium passte perfekt zum Anlass: Eine arme Witwe gibt einen Pfennig in die Kollekte. Das sei mehr als die großen Beträge der Reichen, heißt es im Text. Denn die arme Frau habe nicht von ihrem Überfluss, sondern ihre ganze Habe gegeben. Ihren Festgottesdienst in der Dreieinigkeitkirche Allermöhe- Reitbrook nahmen die Pastoren Sven Lundius und Wolfgang Glöckner sowie Pröpstin Ulrike Murmann zum Anlass, allen Spendern für die Kirchensanierung zu danken.

„Es sollte nicht heißen: ,Geiz ist geil‘, sondern ,Geben ist geil'“, sagte Pröpstin Murmann in ihrer Predigt. Sie plädierte dafür, dem Bettler auf der Straße etwas zu geben, aber auch für die Erhaltung eines Gotteshauses, dem Zentrum der Gemeinde, zu spenden. Dabei wurden nicht nur große Betrage zahlen, sondern auch kleine Hilfen, zum Beispiel durch Benefizveranstaltungen. Pastor Lundius zeigte den etwa 100 anwesenden Kirchgängern einen maroden Balken. „So sah das Gebälk vor der Instandsetzung aus.“ Dreieinhalb Jahre dauerte die Dach- und Fachwerksanierung der 1614 eingeweihten Kirche – und verschlang rund 550 0 00 Euro.

377000 Euro brachten Stiftungen und private Sponsoren auf. Der Rest wurde aus Eigenmitteln, Kleinspenden und über ein zinsloses Darlehen von 90 000 Euro des Kirchenkreises Alt-Hamburg finanziert. ,,Wir müssen die kommenden 20 Jahre 4500 Eure pro Jahr abzahlen – wie wir das machen sollen, wissen wir noch nicht“, gestand Lundius.

Trotz der Finanzmisere steht als nächstes Projekt die Säuberung der Orgel an. Die dafür veranschlagten 16 000 bis 18 000 Eure habe die Gemeinde bereits zurückgelegt. Die Restaurierung des Altars sowie der Wandgemälde bleibt dagegen Zukunftsmusik.

Eine frohe Botschaft hatte Pröpstin Murmann im Gepäck: Nach einem Beschluss des Kirchenkreises Alt-Hamburg vom Sonnabend soll eine Verbundstelle Moorfleet-Ochsenwerder eingerichtet werden. Die Synode ging auf den Vorschlag des Kirchenvorstandes Moofleet ein: Pastor Wolfgang Glöckner wird die Nachfolge Edgar Schwedlers antreten – mit einer Dreiviertelstelle. Für die Moorfleeter bleibt er mit einer Viertelstelle erhalten. Dem Kirchenvorstand Ochsenwerder wird Murmann diese Nachricht heute abend überbringen.