Tag des offenen Denkmals: „Sein&Schein“
Am 12. September 2021 ist der bundesweite Tag des offenen Denkmals. Unter dem Motto „Sein&- Schein“ öffnen viele Gebäude, Gärten, Friedhöfe und vieles mehr die Türen für Besucherinnen und Besucher. Das aus gutem Anlass. Denn gerade in Hamburg feiert der Denkmalschutz sein 100jähriges Bestehen. Seit dem 1.1.1921 gibt es hier das Denkmalschutzgesetz. Es waren Menschen wie der in Reitbrook geboren Alfred Lichtwark (14.11.1852-13.1.1914) Direktor der Kunsthalle Hamburg und der lange Zeit in Bergedorf lebende Justus Brinckmann (23.5.1843-8.2.1915) Gründungsdirektor des Museums für Kunst&Gewerbe Hamburg, die sich für den Denkmalschutz eingesetzt hatten. Ihnen und ihrem Bezug zu den Vierund Marschlanden ist es zu verdanken, dass die Friedhöfe und Kirchen unserer Region sehr früh unter Schutz gestellt wurden.
Die Dreieinigkeitskirche Allermöhe wurde damals als zweites Denkmal in die Liste der Denkmäler aufgenommen. Lichtwark und Brinckmann hatten sich auch im Jahre 1900 für den Erhalt unserer Kirche eingesetzt. Durch dieses Engagement konnte sie saniert und erhalten werden. Wenn auch durch den Brand des damaligen Pastorates viel des „in Sicherheit gebrachten“ Inventars der Kirche verloren ging. Im Jahre 1914 konnte die Dreieinigkeitskirche am 2. Februar ihr 300jähriges Jubiläum feiern. Die bunten Glasfenster und das Taufgestell wurden aus diesem Anlass gestiftet. Und in den folgenden Jahrzehnten wurde das Inventar nach und nach ersetzt bzw. erneuert. Gerne hätten wir diese Geschichte am Tag des offenen Denkmals gezeigt und erzählt. Die Bilder von Willi Langbein und Max Grunwald, die Grabplatten, der Baxmann-Altar und die Deckenbemalung hätten viel zum Motto „Sein&Schein“ zu zeigen gehabt. Leider ist uns eine Öffnung der Kirche nicht möglich.Diesmal liegt es aber nicht an den Maßnahmen zur Corona-Pandemie sondern am „Elbe Triathlon“ des Veranstalters Triabolos, der zum wiederholten Male den Termin seines Events auf das allgemein bekannte Datum des Tages des offenen Denkmals gelegt hat. Damit ist die Zufahrt und der Zugang zu unserer Dreieinigkeitskirche versperrt. Eine Teilnahme an diesem wichtigen geschichtlichen Ereignis ist leider nicht möglich. Virtuelle Darstellungen im Internet können die Wahrnehmung des Kirchraumes und der darin befindlichen Kunst nicht entsprechend nahebringen. Das ist sehr bedauerlich!
Es bleibt zu hoffen und zu erwarten, dass sich der Veranstalter des Elbe-Triathlons zukünftig an verabredete Zusagen hält und die zuständigen Behörden vor einer Terminzusage über mögliche Terminkollisionen informiert.
Ihr Michael Ostendorf