Großes Haushaltsdefezit

veröffentlicht am 18. März 2010

begründet strikten Sparplan: Spielgruppe Allermöhe läuft zum Juli aus –
Tagesmütterzusammenschluss kommt ab August

 

Liebe Gemeinde, liebe Nachbarn und Einwohner von Moorfleet und Allermöhe-Reitbrook,

als Kirchenvorstand tragen wir für unsere Kirchengemeinde Verantwortung und müssen manchmal harte Entscheidungen treffen.

Wir wussten, dass die finanzielle Situation unserer Gemeinde seit dem Ausbruch der Finanzkrise immer schwieriger werden würde.

Aber: Seitdem wir im November 2009 von unserem  Kirchenkreisamt verläßliche Haushaltszahlen bekommen haben, ist uns bewusst gemacht worden, wie prekär unsere wirtschaftliche Lage geworden ist: Wir rechnen jetzt mit einem Haushaltsdefi zit der Gesamtgemeinde von über 35.000 Euro für 2010, so dass ein strikter Sparkurs und Aktionen wie das „Freiwillige Kirchgeld“ unumgänglich wurden.

Leider läuft die Allermöher Spielgruppe „Die Krümelmonster“ bereits seit 2008 nicht mehr wirtschaftlich, d.h. die Ausgaben insbesondere fürs Personal sind permanent höher als die Einnahmen durch die Elternbeiträge und Spenden. Dadurch ist z.B. die wohlweislich angelegte Rücklage der Spielgruppe im Jahre 2009 komplett aufgebraucht worden.

Nun haben die Betreuerinnen im letzten Jahr mit der neuen Ausrichtung als Spiel- und Krabbelgruppe einen engagierten Versuch gemacht, die „Krümelmonster“ auch wirtschaftlich wieder gesunden zu lassen.

Leider zeigen uns die aktuellen Zahlen, dass dieser pädagogisch sinnvolle Versuch wirtschaftlich nicht geglückt ist – für 2009 ist ein Defizit i.H.v. über 8.000,- Euro eingetreten und für 2010 müssen wir mit einem Defizit allein in diesem Bereich von ca. 10.000 Euro rechnen. Die Elternbeiträge und die Spenden reichen einfach nicht aus, um allein die Personalkosten zu refinanzieren. Die Ausgleichsrücklage der Spielgruppe ist außerdem jetzt abgeschmolzen.

In wirtschaftlich besseren Zeiten könnten wir es als Kirchenvorstand wohl verantworten, die Spielgruppe zu einem gewissen Maß aus Gemeindemitteln zu subventionieren, aber in dieser Situation und bei der Höhe dieses Defi zites fehlen uns dafür schlicht die Mittel.

Wir als Kirchenvorstand mussten von daher ernsthaft aus finanziellen Gründen eine Einstellung der Spielgruppe mit Auslaufen des aktuellen Betreuungszeitraumes zum 31. Juli 2010 erwägen.

Die Mitarbeiterinnen sind von uns im Dezember 2009 über die schlechte Situation und die wahrscheinliche betriebsbedingte Entlassung zum Sommer 2010 informiert worden.

Dabei haben wir auch mögliche Beitragserhöhungen oder Betreuungsalternativen angedacht und im Rahmen von zwei Elternabenden im Januar und Februar 2010 den betroffenen Eltern ebenfalls vorgestellt.

Da die Eltern letztlich einer massiven Beitragserhöhung zur Refinanzierung angesichts der wirtschaftlichen Situation nicht zustimmen konnten, haben wir uns um Betreuungsalternativen bemüht, die die Gemeinde nicht finanziell belasten.

Ins Auge fassen wir vom KV nun das Modell eines „Tagesmutterzusammenschlusses“, in dem unsere bisherigen MitarbeiterInnen ein privatrechtliches und staatlich gefördertes Betreuungsangebot in den Räumen des Gemeindehauses aufbauen.

Die Kirchengemeinde wäre dann ab August 2010 Vermieterin von Räumlichkeiten, die bereits aus der Spielgruppe bekannten Tagesmütter Rita Bornhöft und Katja Strauer würden je fünf Kinder (privatrechtlich und staatlich gefördert
betreuen.

Dazu führen wir u.a. Gespräche mit Frau Petra Simson aus dem Jugendamt von der Tageskinderbetreuung, die uns sehr bei dieser Alternativplanung unterstützt.

Wir hoffen, dass wir damit aus einer schwierigen Ausgangssituation noch eine gute Lösungsmöglichkeit finden konnten.

Für den Pfarrbezirksausschuß
Allermöhe-Reitbrook
Ihr Pastor Sven Lundius