250 Jahre Reitbrook zu Hamburg

veröffentlicht am 1. Januar 2018

Es gibt große Ereignisse, die ihre Schatten vorauswerfen und über die schon lange geredet werden, bevor sie beginnen. Für unser kleines und beschauliches Reitbrook jährt sich in 2018 ein ganz besonderer Tag: Am 27. Mai 2018 gehört unser Stadtteil genau 250 Jahre zu Hamburg. Damit wurde das Stückchen Land zwischen „Dove Elbe“ und „Gose Elbe“ zu den bereits seit 1395 zu Hamburg gehörenden Landschaften Ochsenwerder und Billwerder (wozu damals auch das heutige Allermöhe gehörte) mit zu den Hamburgischen Landgebieten aufgenommen.

Die Übernahme von Reitbrook war allerdings nur ein kleiner Teil eines umfangreichen Gebietstausches und Erweiterung der Stadt Hamburg. Viele kleine holsteinische Exklaven in den Marschen, vor allen Dingen in den heutigen Hafen- und Industriegebieten, wurden mit dem obigen Datum hamburgisch. Dieses Ganze wurde in einem Vertrag zwischen Hamburg und dem Dänischen Königshaus, zu dem auch die Herzogtümer von Holstein gehörten, auf Schloss Gottorf bei Schleswig unterzeichnet (Gottorper Vertrag).

Der für Hamburg allerdings wichtigster Bestandteil des Vertrages war die Anerkennung der Stadt als „reichsunmittelbar“, das heißt Hamburg bekam eine unabhängige Stellung und den Status einer „Kaiserlich Freien Reichsstadt“. Im Gegenzug erließ Hamburg dem Herzogtum Holstein-Gottorp die Rückzahlung einer Schuldsumme von 338.000 Reichstalern courant und dem dänischen Königshaus eine Schuld von einer Million Reichstalern courant. In der Historie wird deshalb auch vom „Gottorper Vergleich“ gesprochen. In dem Vertrag sind noch weitere Privilegien an Hamburg abgetreten  worden. Man kann deshalb den Gottorper Vertrag zu den wichtigsten Ereignissen der Hamburgischen Geschichte des 18. Jahrhunderts zählen, die wesentlich zum wirtschaftlichen Aufschwung Hamburgs im 19. Und 20. Jahrhundert führte.

Für unser Reitbrook ist dies alles auch Grund genug, die 250jährige Zugehörigkeit zu Hamburg zu würdigen. So soll am Sonntag, den 27. Mai ein Open-Air-Gottesdienst stattfinden, den Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs zusammen mit Pastor Ostendorf halten wird. Der Gesangverein Frohsinn wird am 3. Juni ein Konzert unter dem Motto „250 Jahre Reitbrook zu Hamburg“ in der Dreieinigkeitskirche organisieren. Am 30 Juni planen die Bergedorfer Musiktage ein Jubiläumskonzert an der Mühle. Für die Reitbrooker soll am 1.Juli ein „Dorffrühstück“ beim Feuerwehrhaus vorbereitet werden. Die Reitbrooker Vereine und Institutionen sind momentan dabei, weitere „highlights“ zum Jubiläum vorzubereiten.

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz wird aus Anlass des Jubiläums Reitbrook besuchen und mit uns zusammen feiern.

Unsere Dorfgemeinschaft Reitbrook freut sich über weitere tolle Ideen in unserem Festjahr 2018 und lädt dazu alle Interessierten am 12. Januar 2018 ein, bei einem Klönsnack zur Festvorbereitung teilzunehmen. Wir treffen uns um 20:00 Uhr im Feuerwehrhaus Reitbrook.

Gerd Langeloh