Herbert Witt: Hoppla, hier bün ick!

veröffentlicht am 1. März 2009

Dat harr se gewiss bölkt, wenn se harr snacken kunnt, as se 1956 op de Welt käm. „Isetta“ heet se und wör eene geb. BMW.

Ganze 300 cm3 harr se in’n Lief. Dormit birste se leifig 80 km/h. Mit eehr smalles Gatt – de Achterröder stünnen orrig wat enger tohoopen – kunn se richtig sexy wackeln.

Se harr man blots eene Dör und dat wör togliek eehre Vörderfront. Möök man de open, nähm se ok dat Lenkrad mit an de Siet. So kunnen sick de beiden Fohrgäst, de bi eehr Platz harrn, man eenfach in de Polster plumpsen loten, bequemer as in jedet annere Auto.

Gangschaltung und Handbrems fünn man ok nich as üblich rechts vun den Fohrer, sünnern links vun em.

Deswegen mallörte mi dat all mol, datt ick bi’t Schalten unversehns Ediths Knee tofooten kreeg.

Just 3 Mond wören Edith und ick verheirodt, as wi uns de Isetta in’n Harwst 1956 ranhökert hebbt.

Miene Seute schull nich länger as Sozia op miene 2oo-ter DKW mitrieden. Nu karjohlten wi mit’n Dack öbern Kopp mang Lübeck und Hamborg hen und her. Dorbi kunn uns nee’ Hutjefidel sick so richtig uttoben; Temperment harr se genog. Sünnerlich, wenn ick dat tögeln wull. De Feddern vun de Isetta harrn nämlich keene Dämper.

Peddte ick to dull op de Brems, güng se vörne bannig in de Feddern. Sobald de richtig tohoop drückt wören, harrn se genog Knööf, sick to recken und dat Gefährt hochtosmieten, sodatt wi alltohoop eenen orrigen Satz mööken.

Forts kreegen de Feddern wedder eenen op’n Dööz, usw, usw. So hüppte dat unnassen Deert as so’n Poch de Stroot lang.

Ick kreeg dat ober gau klook, se ohne Hüppen to tögeln.

As denn de eerste Snee füll, geef dat de nächste Öberraschung. Alle Autos pleugt twee Spuren in de witte Pracht. Mien Hopphei dorgegen marachte sick – wegen dat smalle Gatt – mit veer Spuren af.

Plietsch, as se wör, hööl se eenfach eehr Gatt scheef noh eene Siet. So leep tomindest een Achterrad in de Spur vun’t Vörderrad. Ick müsst se denn as so’n Dwarslööper op Kurs hooln. Käm uns dorbi eene frömde Spur in de Quer’, sprüng dat Gatt op de anner Siet und ick harr miene Not, nicht koppheister to gohn. Bleeben wi doch mol in’n Snee steeken, greep ick eehr eenfach afwesselnd vörn und achtern ünnern Rock und wuppte se wedder op de Stroot.

Datt uns’ Matthias, de 57 op de Welt käm, ok jümmers mitföhrn wull, dat kunn de Isetta noch oig verknusen. He seet ja bi Muddern op’n Schoot. As Karsten 59 dorto käm und sienen Broder den Platz striedig möök, dor würd dat eng. Matthias klemmte nu jümmers mang seine Öllern. Eenmol wull uns’ Hopphei sogor Denkmol speelen. Op eene Fohrt vun Lübeck no Hamborg markte ick, datt de Kupplung nich mehr mitspeelte.

Deswegen stüürte ick an’n Horner Kreisel, wo de Autobohn toenn’ wör, de Tankstell an. De Meister wull sick dat ok furts ankieken. Wi bugseerten de Isetta op seine nee’e hydraulische Hebebühne und schwuppdiwupp suuste de mit dat lüttje Fleegengewicht hoch. Gau harr de Meister de Kupplung wedder trechtklütert – wi harrn blots eene Schruuf verloren – und wull nu de Bühne werdder rünnerloten. Man, de räugte sick nich. Dat bröchte ok nix, datt wi uns mit fief Mann hoch anbummelten. Twee Stünn’n lang griente uns de Isetta vun boben an, bit datt se wedder op de eegen Been stünn und wi endlich afdampen kunn’n.

As ick den lütten Wonneproppen 1962 gegen een richtiges Auto intuuschte, harr se 45.000 km op’n Tachometer. Wi sünd also in de verleeden söss Joahr wahrraftig eenmol üm den Globus hoppelt.

Herbert Witt