Rückblick: Reise auf den Spuren der friedlichen Revolution

veröffentlicht am 3. Januar 2019

Für sechs Tage im Oktober hatte sich eine kleine Reisegruppe auf den Weg nach Dresden und Leipzig gemacht, um auf den Spuren der friedlichen Revolution 1989 zu sein und die damaligen Ereignisse nachvollziehen, nachspüren und nacherleben zu können. In Dresden stand natürlich aber auch „barockes“ auf dem Programm. August den Starke und seine vielen Bauten konnten wir auf Schritt und Tritt sehen. Die Raddampferfahrt auf der Elbe am Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober war schon etwas besonderes. Und der Besuch der wiederaufgebauten Frauenkirche samt ihrer Geschichte, die uns durch einen Zeitzeugen erzählt wurde, hat sehr zum Nachdenken angeregt. In Leipzig konnten wir dann bei etwas besserem Wetter tatsächlich auf den Spuren der friedlichen Revolution sein. Eine sehr einfühlsame und kompetente Stadtführerin hat uns, auf dem Weg von der Nikolai- zur Thomaskirche, diese Geschichte erzählt und mit vielen Fotodokumenten erläutert. Anschließend waren wir im Museum in der „Runden Ecke“. Das ehemalige Gebäude der Staatssicherheit der DDR. Während der Ereignisse im November ´89 wurde es von wenigen Demonstranten eingenommen und gesichert. Die Vernichtung der Akten, die in vollem Gange war, wurde gestoppt. Das Gebäude und alles Inventar ist heute so wie damals. Es dient als „Museum“ und gibt einer tiefen Einblick in das Innerste der Staatssicherheit sowie des perfiden Umgangs des Staates DDR mit seinen Menschen. Auch hier hatten wir eine ausgesprochen engagierte Führerin, die uns mit viel Kompetenz und dem Blick fürs Detail die Situation der Menschen, die dort drangsaliert und inhaftiert worden waren, wirklich nahe gebracht hat. Obwohl ich doch schon einiges von dieser Geschichte wusste, ließ mich dieser Besuch der Runden Ecke inne halten. Zutiefst beeindruckt eröffnete sich mir und uns, eine ganz andere Dimension von Geschichtsbewusstsein. Mit vielen anderen schönen und begeisternden Erlebnissen im Gepäck sind wir dann erfüllt nach Hause gekommen.

Ihr und euer Michael Ostendorf